ABB hat einen dieselbetriebenen Muldenkipper des Typs Euclid R85B von Nuh Cement erfolgreich in ein vollelektrisches, emissionsfreies Fahrzeug umgerüstet. Das teilte das Unternehmen Anfang Juni mit.
Bei der Konzeption und Umsetzung des Retrofit-Projekts haben beide Unternehmen eng zusammengearbeitet. Dabei handelt es sich laut eigenen Angaben um das weltweit erste vollständig elektrifizierte Fahrzeug dieser Größe und Klasse. Neben dem gesamten System-Engineering lieferte das Unternehmen für das Projekt einen Stromrichter Bordline CC200, eine Traktionsbatterie, einen luftgekühlten Traktionsmotor, Fahrzeugsteuerungselektronik, ein Wärmemanagementsystem für die Batterie und ein DC-Schnellladegerät. Durch die Umrüstung auf Elektroantrieb werden jährlich rund 100.000 l Kraftstoff gespart und 245 t Kohlendioxid vermieden. Das Zementbergwerk befindet sich in Kocaeli-Körfez, Türkei. Die voll beladenen Lastwagen fahren dort mit einer durchschnittlichen Steigung von 18 bis 20 Prozent bergab. Durch regeneratives Bremsen kann der Lkw seine Batterie während der Abwärtsfahrt aufladen und nach dem Entladen ausschließlich mit zuvor regenerierter elektrischer Energie zum Eingang der Mine hinauffahren.
Dieses Projekt unterstützt die Nachhaltigkeitsziele von Nuh Cement, indem es die Lebensdauer des Muldenkippers, der das Ende seiner 30-jährigen Betriebszeit erreicht hatte, verlängert und ihm ermöglicht, noch viele weitere Jahre in Betrieb zu sein. Der Einsatz der elektrischen Antriebslösungen anstelle eines Dieselverbrennungsmotors führt durch reduzierten Kraftstoffverbrauch und Wartungsaufwand zu deutlich geringeren Betriebskosten. Darüber hinaus verfügt der Muldenkipper über eine höhere Leistung, was die Produktivität des Fahrzeugs steigert. Auch das Personal vor Ort profitiert von der Umstellung auf Elektroantrieb in Form von weniger Lärm, weniger Vibrationen und einer saubereren Arbeitsumgebung.